Zitat aus dem Konsenspapier Ernährung 2008:
Konsenspapier Ernährung 2008
Präambel
Übergewicht und Adipositas haben europaweit deutlich zugenommen. In
Deutschland sind mittlerweile etwa 37 Millionen Erwachsene und etwa 2
Millionen Kinder und
Jugendliche übergewichtig oder adipös, also krankhaft fettleibig'.
Deutschland hat damit
zu den USA aufgeschlossen, die von Medien und Fachgesellschaften bis dato
meist als mahnendes Beispiel genannt
wurden.
Gemäß der neuesten Ergebnisse der Nationalen Verzehrsstudie II vom Januar
2008
sind in Deutschland 51 % der Frauen und 66 % der Männer im Altersbereich von
18 bis
80 Jahren übergewichtig (BMI > 25). 20 % der Erwachsenen dieser Altersgruppe
und
30 % der über 60-jährigen weisen sogar eine Fettsucht auf (BMI > 30). Im
Alter von 14
bis 17 Jahren sind bereits 18 % der Jungen und 16 % der Mädchen
übergewichtig oder
adipös.
Mit dem Übergewicht sind eine Vielzahl von Erkrankungen assoziiert, die zu
mehr oder
minder starken Beeinträchtigungen der Gesundheit und der Lebensqualität bis
hin zum
Tode führen können. Ein Viertel der deutschen Erwachsenen leidet an Herz-
Kreislauferkrankungen, bereits mehr als
10 % der Bevölkerung ist zuckerkrank, Tendenz stark steigend.2
Dabei wandelt sich Diabetes mellitus Typ 2, der sogenannte
Altersdiabetes, zunehmend zu einer
Kinder- und Jugendkrankheit.
Eine optimierte Ernährung stellt die Grundlage für die Vermeidung von
Erkrankungen,
die erfolgreiche Behandlung von Krankheiten und einer starken Gesundheit bis
ins hohe
Alter dar.
Aufgrund der hohen wirtschaftlichen Folgekosten steht der Kampf gegen
falsche
Ernährung und der so verursachten gesundheitlichen Beeinträchtigungen schon
immer
auf der politischen Agenda. Allerdings wanderte das Thema erst Anfang 2007
auf die
Prioritätenliste der EU-Kommission und der Deutschen Bundesregierung. Bei
ihrer Antrittsrede im Europäischen Parlament zur Deutschen
Ratspräsidentschaft am
23. Januar 2007 in Brüssel erklärte Bundesgesundheitsministerin Ulla
Schmidt: „Die Prävention von Krankheiten
ist wichtiger als ihre Behandlung."
Am 9. Mai 2007 stellten daraufhin Ulla Schmidt und der Bundesminister für
Ernährung,
Horst Seehafer, das Eckpunktepapier „Gesunde Ernährung und mehr Bewegung"
vor.
Es ist die Grundlage zur Erarbeitung eines nationalen Aktionsplans zur
Prävention von Fehlernährung,
Bewegungsmangel, Übergewicht und damit zusammenhängender Krankheiten.
Sowohl die Deutsche Bundesregierung wie auch die EU-Kommission haben alle
Interessenvertreter dazu aufgerufen, an der Gestaltung der
Ernährungsprogramme teilzunehmen.
Definition und Klassifikation von Übergewicht und Adipositas:
Adipositas ist definiert als eine über das Normalmaß hinausgehende
Vermehrung des Körperfettes?
Berechnungsgrundlage für die Klassifikation ist der Körpermassenindex (Body-MassIndex
— BMI). Der BMI ist der Quotient aus Gewicht und Körpergröße zum Quadrat
(kg/
m2).
Übergewicht ist definiert als BMI > 25 kg/m2,
Adipositas als BMI > 30 kg/m2
(WHO, 2000, EK IV).
Wesentlich stärker als das Ausmaß des Übergewichts, welches über den BMI
erfasst
wird, bestimmt das Fett-Verteilungsmuster das metabolische und
kardiovaskuläre Gesundheitsrisiko3.
Die viszerale Fettmasse korreliert besonders eng mit
kardiovaskulären Risikofaktoren und Komplikationen (Despres et al., 2001 EK
IV). Ein einfaches Maß zur Beurteilung
des viszeralen Fettdepots ist die Messung des Taillenumfangs (Lean et al.,
1195 EK Ill).
Bei einem Taillenumfang > 88 cm bei Frauen bzw. > 102 cm bei Männern liegt
eine abdominale Adipositas vor (WHO, 2000
EK IV; EASO, 2002, EK IV). Nach der IDF
(2005) ist der Cut-off bei > 80 cm und >
94 cm, Ziel einer Adipositastherapie sollte daher die Reduktion der
Körperfettmasse sein. Der Verlust von Funktions- und
Strukturproteinen sollte weitestgehend
vermieden werden (WHO 1993).
Neben der Gewichtsreduktion ist die Änderung des Ernährungsverhaltens von
entscheidender Bedeutung. Es ist nachgewiesen, dass allein durch eine
Ernährungsumstellung ohne Gewichtsreduktion im Rahmen einer
kohlenhydratreduzierten, fettmodifizierten, eiweißoptimierten Ernährung
Stoffwechselparameter wie Nüchtern-Glukose, postprandiale Glukose, Glukose
im Tagesverlauf, Nüchtern-Insulin, postprandiales Insulin und Insulin im
Tagesverlauf, Triglyceride im Tagesverlauf, LDL-Cholesterin, insbesondere
der Anteil kleiner dichter
LDL-Partikel, reduziert und HDL-Cholesterin erhöht werden können.
Gleichzeitig kommt es bei Diabetikern zu einer signifikanten Reduktion des
HbA1c.4
3
Evidenzbasierte Leitlinie DDG — Aktualisierung 05(2007).
Gannon, MC, Nuttall, FQ.
Effect of
a high-protein,
low-carbohydrate diet an blood glucose control in
people with type 2 diabetes.
Diabetes 2004/Vol. 53/S. 2375-2382:
Optionen zur Gewichtsreduktion:
Gemäß der evidenzbasierten Leitlinien bieten sich folgende Möglichkeiten an:
1.
Alleinige Reduktion des Fettverzehrs
Reduktion der Fettaufnahme auf ca. 60 g/Tag, bei nicht begrenztem Verzehr
der
Kohlenhydrate ist eine Gewichtssenkung von durchschnittlich 3,2 — 4,3 kg in
einem
Zeitraum von 6 Monaten möglich.
2.
Mäßig energiereduzierte Mischkost.
Bei einem Energiedefizit von 500 — 800 kcal/Tag wird neben einer
Fettbegrenzung auch der Verzehr von
Kohlenhydraten und Eiweiß reduziert. Damit gelingt eine Gewichtsreduktion
von im Mittel 5,1 kg in einem Zeitraum von 12 Monaten.
3.
Mahlzeiten-Ersatz mit Formula-Produkten:
Durch den Ersatz von 1 — 2 Hauptmahlzeiten pro Tag durch ein Formula-Produkt
kann die tägliche Energiezufuhr auf 1.200 bis 1.600 kcal reduziert werden.
Nach
drei Monaten ist hierdurch ein durchschnittlicher Gewichtsverlust von 6,5 kg
zu
erwarten. In einer Langzeitstudie von Ditschuneit et al. war nach 27 Monaten
ein
durchschnittlicher Gewichtsverlust von 10,4 kg möglich. Mit dem
BODYMEDErnährungskonzept, welches neben einer Mahlzeitenersatz-Therapie die
Elemente Ernährungsschulung, Bewegung
und Verhaltenstherapie enthält, gelang innerhalb
von 12 Monaten eine durchschnittliche
Gewichtsabnahme von 12,9 kg (Posterpräsentation DAG, 23. Jahrestagung
München, Oktober 2007).
Grundlage dieses Ernährungskonzeptes ist ein Basisprogramm, das die
Komponenten
Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie umfasst. An die Phase der
Gewichtsreduktion schließt sich eine Phase der Gewichtsstabilisierung und
Erhaltung
an. Diese wird strukturiert durchgeführt und von einem Bewegungsprogramm
begleitet.
Ziel ist eine Langzeiternährung, welche die Erkenntnisse der
Ernährungsforschung der letzten Jahre
berücksichtigt.
Aktuelle Daten:
Eine im Juli 2007 veröffentlichte Cochrane-Analyse verglich Diäten mit
niedriger glykämischer Last bzw. niedrigem glykämischem Index mit
konventionellen (meist
fettarmen kohlenhydratbetonten) Reduktionsdiäten (die meisten mit hohem
glykämischem Index/hoher glykämischer Last) in ihrer Effektivität bei
übergewichtigen
Personen.'
Dabei waren Diäten mit im Mittel reduziertem glykämischem Index und
reduzierter
glykämischer Last (in den meisten Fällen damit auch kohlenhydratreduzierte
Diäten)
überlegen im Rahmen der Gewichtsreduktion und die Teilnehmer hatten eine
deutlichere Verbesserung des Lipidprofils im Vergleich zu
kohlenhydratreichen Diäten. Die Körpermasse, die totale Fettmasse, der Body-Mass-Index,
das Gesamtcholesterin
und das LDL-Cholesterin sanken signifikant stärker in der kohlenhydratarmen
Gruppe.
Zudem fand sich eine deutliche Überlegenheit auch gegenüber
energiereduzierten,
fettarmen Diäten,5
Eigene Daten belegen diesen Effekt. Durch die Ergänzung der
kalorienreduzierten Mahlzeiten durch ein Eiweiß-Nährstoff-Konzentrat kann
die Reduktion der fettfreien
Masse deutlich gemindert werden. Dies ist entscheidend, da durch
Verhinderung der
Abnahme der fettfreien Masse in der anschließenden Erhaltungsphase mehr
Kalorien gegessen werden können, ohne
dass das Gewicht sich wieder erhöht. So konnten in
einer Studie die Teilnehmer der
eiweißreichen Diätgruppe nach der Diät rund 250
kcal/Tag mehr essen im Vergleich zur
Vergleichsgruppe, um ihr Gewicht konstant zu
halten.
6
Laut aktuellem Ernährungsbericht vom Dezember 2004 essen die Deutschen im
Durchschnitt 45 En% in Form von Kohlenhydraten, etwa 35 En% in Form von Fett
und
13 — 15 En% in Form von Eiweiß. Die zu 100 En% fehlenden Kalorien werden
durch
„unterschiedliche Alkoholmengen" zugeführt.'
Es ist nachgewiesen, dass es durch eine Erhöhung der Eiweißzufuhr in der
Ernährung zu einer besseren Sättigung mit der Folge einer Reduktion der
aufgenommenen
Kalorienmenge kommt.' Zudem ist die nahrungsindizierte Thermogenese bei
Eiweiß mit
ca. 20 % deutlich höher als bei Kohlenhydraten (ca. 6 %) oder Fett (ca. 3
%). Unter
Berücksichtigung dieser Erkenntnisse sollte in der Phase der
Gewichtsstabilisierung
nach einer Gewichtsreduktion im Gegensatz zu früheren Erkenntnissen der
Kohlenhydratanteil zu Gunsten eines höheren Eiweißanteiles reduziert werden.
5Thomas
DE, Elliott EJ, Baur L. Low glycaemic index or low glycaemic load diets for
overweight and
obesity. Cochrane of Systematic Reviews 2007, lssue 3. Art. No.: CD005105. 001:
10.1002/ 14651858.CD005105.pub2.
6
Parker B, Noakes M, Luscombe N, et al. Effect of a high-protein,
high-monounsaturated tat weight loss diet an
glycemic control and lipid levels in type 2 diabetes. Diabetes Care
2002;25:425-30.
'Ernährungsbericht 2004, Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Bonn.
8
Baba NH, Sawaya S, Torbay N, et al. High protein vs high carbohydrate
hypoenergetic diet for the treatment of
obese hyperinsuIinemic subjects Int J Obes Relat Metab Disord 1999;23:1202-6.
Aktuelle Empfehlungen:
Ausgehend vom aktuellen Ernährungsbericht bedeutet dies konkret, dass die
Kohlenhydratzufuhr um ca. 5 — 15 `)/0 (je nach Ausgangssituation) reduziert
und im Gegenzug die Eiweißzufuhr um 5 —
max, 15 % erhöht werden sollte. Hieraus ergibt sich
folgende Ernährungsempfehlung:
Eiweiß:
20 — 30 En%
Fett: 30 — 40 En%
Kohlenhydrate: 30 — 40 En%
Bei der Eiweißzufuhr ist auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen tierischem
und
pflanzlichen Eiweiß zu achten. Im Rahmen der Gewichtsreduktion bieten
insbesondere
Formula-Diäten eine gute Möglichkeit, den Eiweißanteil zu erhöhen — ohne
Fett zu
steigern. Bei Nierenerkrankungen ist die Eiweißzufuhr entsprechend zu
reduzieren.
Bei den Nahrungsfetten sind besonders einfach ungesättigte Fette (z. B.
Rapsöl oder
Olivenöl) zu bevorzugen. Auch auf eine ausreichende Zufuhr essentieller
Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren) ist zu
achten. Bei den Kohlenhydraten sollten komplexe Kohlenhydrate mit einer
niedrigen glykämischen Last bevorzugt werden.
Bei Patienten mit Insulinresistenz, Metabolischem Syndrom und der damit
assoziierten
Hyperinsulinämie sowie der typischen Dyslipoproteinämie mit niedrigen
HDL-Werten,
hohen Triglyceriden und hohen Anteilen an kleinen dichten LDL-Partikel ist
zur
Diättherapie eine weitere Erhöhung des Fettanteils auf 40-50 `)/0 der
Energiezufuhr im
Austausch gegen Kohlenhydrate angezeigt.9'1°
Mit Senkung des Kohlenhydratanteils
sinkt beim Typ 2 Diabetes auch der HbAl c und die Nüchternglukose. Dies ist
insbesondere für Typ 2 Diabetiker eine evidenz-basierte Empfehlung»
Ernährung und Gewichtskontrolle
Eine dauerhafte Gewichtsstabilisierung nach der Abnahme wird nur erzielbar
sein,
wenn man bei hinreichender Sättigung eine negative Energiebilanz erreicht.
Das initiale Sättigungssignal wird über
die Dehnung der Magenwand ausgelöst. Volumen und
Gewicht der Nahrung sind hierfür die
entscheidenden Größen. Da der Magen den
Energiegehalt der Speisen nicht
wahrnimmt, fördern Mahlzeiten mit niedriger
Energiedichte - bei vergleichbarer
Sättigungswirkung - das Erzielen einer
ausgeglichenen bzw. negativen
Energiebilanz und somit die Gewichtskontrolle. Durch
die Bevorzugung von Nahrungsmitteln mit
niedriger Energiedichte ist der Teller auch„voll",
was die Compliance für eine solche Kost erheblich fördert.
9
Krauss RM, Blanche P3, Rawlings RS, et al. Separate effects of reduced
carbohydrate intake and weight lass an
atherogenic dyslipidemia. Am J Clin Nutr 2006;83:1025-31.
1°
Westman EC, Volek 3S, Feinman RD. Carbohydrate restriction is effective in
improving atherogenic dyslipidemii
even in the Absence of weight lass. Am J Clin Nutr 2006;84:1549;
Kirk JK, Graves DE, Craven TEet al. Restricted-carbohydrate diets in patients
with type 2 diabetes: a metaanalysis.
J Am Diet Assoc 2008;108:91-100.
Nahrungsfette weisen zwar eine mehr als doppelt so hohe Energiedichte auf
wie
Kohlenhydrate oder Eiweiß, doch kann die Energiedichte einer Mahlzeit
unabhängig
vom Fettgehalt erheblich variieren. Relevanter ist der Wassergehalt der
Nahrung. Für
viele Nahrungsmittel gilt: Je höher der Wassergehalt, desto niedriger die
Energiedichte. Gemüse, Salate und Obst
sowie reines Muskelfleisch, Fisch und Geflügel sind sehr
wasserreich und haben entsprechend eine
sehr niedrige Energiedichte. So kann eine Mischkost mit relativ hohem
Fettanteil dennoch eine niedrige Energiedichte aufweisen,
wenn die Anteile schwerer und
voluminöser, das heißt wasser- und ballaststoffreicher Lebensmittel hoch
sind.
Zur Prävention und Therapie von Übergewicht wird eine Energiedichte von <
125 kcal
pro 100 g Nahrung (ohne Einbeziehung der Getränke) empfohlen.
12,13
Die Durchschnittsernährung heute beispielsweise in Deutschland und England
weist
eine Energiedichte von ca. 160 kca1/100 g und in den USA von ca. 180
kcal/100 g auf.
Ein weiterer Faktor zur Verbesserung der Gewichtskontrolle ist eine hohe
Eiweißzufuhr. Aminosäuren lösen im
Magen-Darmtrakt ein Sättigungssignal unabhängig von Volumen und Gewicht der
Nahrung aus. Die schlechteste Sättigungswirkung geht vom Fett aus.'4
Werden drei (normale) statt fünf kleine Mahlzeiten gegessen, dann werden
insgesamt
auch weniger Kalorien gegessen. Studien haben belegt (Hauner, Ärztezeitung,
15.11.2007), dass diejenigen, die am Nachmittag einen Zwischenimbiss
einnehmen,
dann zu Abend eher mehr essen als Menschen, die seit dem Mittagessen nichts
mehr gegessen haben. Und bei Diabetikern
erhöhen die Zwischenmahlzeiten die Frequenz der postprandialen
Blutzuckerspitzen und verkürzen die Erholungszeiten für Insulin
produzierende Zellen.
Die Energiezufuhr über Getränke ist nicht zu vernachlässigen. Neben
Softdrinks spielen
hier, auch verdünnte, Fruchtsäfte eine relevante Rolle, die kein
Sättigungsgefühl
bewirken. Kalorienhaltige Getränke sollten daher im Rahmen der
Gewichtsreduktion bei gleichzeitiger
Erhöhung der Gesamttrinkmenge ebenfalls reduziert werden
12
Prentice AM, Jebb SA. Fast foods, energy density and obesity: a possible
mechanistic link. Obes Rev
2003;4:187-94.
13
Rolls BJ, Roe LS, Meengs JS. Reductions in portion size and energy density of
foods are additive and
lead to sustained decreases in energy intake. Am J Clin Nutr 2006;83:11-7.
Blundell JE, Lawton CL, Cotton JR et al. Control of human appetite: implications
for the intake of dietary fat. Annu Rev Nutr 1996;16:285-319.
Perspektive:
Eine behutsame Umsetzung dieser modifizierten Mischkost sollte
vorangetrieben
werden. Gleichzeitig sollte der Stellenwert der Bewegungstherapie betont
werden.
Grundsätzlich sollten alle Maßnahmen in ein verhaltenstherapeutisches
Programm eingebettet werden, da nur so eine nachhaltige Änderung des
Essverhaltens erzielt werden kann.
Wenn man die Zunahme des Übergewichts in Deutschland und Europa abbremsen
oder verhindern will, dann ist es notwendig, dass alle kompetenten
Ansprechpartner
gemeinsam an der Umsetzung der neuen Ernährungsrichtlinien arbeiten. Da das
Problem Adipositas der breiten Öffentlichkeit immer bewusster wird und die
Politik sich
dieses Themas angenommen hat, sollten in den nächsten Jahren große
Fortschritte
möglich sein.